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Stellungnahme der Wasserfreunde TuRa Bergkamen zur aktuellen Bäderdiskussion im Bezug auf das „Modulare Strategiekonzept“ der Unternehmensgruppe Altenburg
Die Wasserfreunde TuRa Bergkamen als ortsansässiger Schwimmverein beobachten mit sehr großer Besorgnis die Zukunft der Bäderlandschaft in den beiden Gemeinden Bergkamen und Kamen. Dabei stößt die Möglichkeit der Errichtung eines Zentralbades für beide Gemeinden auf sehr große Skepsis, inwieweit die Bedürfnisse der Vereine berücksichtigt werden können, bereitet uns natürlich große Sorge.Die Wasserfreunde TuRa Bergkamen bieten Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Alters- und Leistungsgruppen die Möglichkeit, das Schwimmen als Sport kennenzulernen und weiterzuentwickeln. Hierzu stehen je nach Leistungsstand zwei- bis viermal pro Woche Wasserzeiten zur Verfügung. Nichtschwimmerkurse, für die lange Wartelisten bestehen, wurden schon vor längerer Zeit aus Platzmangel in die Kleinschwimmhalle der Bodelschwinghschule in Bergkamen-Heil ausgelagert. Im Bereich des Vereinssports ist in letzter Zeit vor allem die Nachfrage nach der Möglichkeit, die Schwimmfähigkeiten nach dem Erwerb des Seepferdchens zu festigen, stark angestiegen. Dies führte in der Vergangenheit nun schon wiederholt zu Aufnahmestopps, da ansonsten eine adäquate und sichere Betreuung der Kinder nicht mehr gewährleistet wäre.
Beide Wettkampfmannschaften zeigen immer wieder große Erfolge bei regionalen und überregionalen Wettkämpfen. Die 1. Mannschaft ist zudem bei Meisterschaften auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene vertreten und hat bis heute zahlreiche Titel errungen. In der jüngsten Vergangenheit waren auch Schwimmer und Schwimmerinnen bei Deutschen Meisterschaften vertreten und selbst ein deutscher Titel und Vizetitel wurden erschwommen. Gerade für die Stadt Bergkamen ist dies eine präsentative Außendarstellung. Das dies nur durch sehr gute Trainingsmöglichkeiten erreicht werden kann, ist unbestritten. Der 1.Mannschaft stehen hierfür 4x2 Wasserstunden pro Woche zur Verfügung.
Dieses zum Training zur Verfügung stehende Zeitfenster (16.30–20.00 Uhr) kollidiert natürlich mit dem berechtigten Anspruch der Öffentlichkeit auf Nutzung der Bäder in ihrer Freizeit. Stünden den privaten Nutzern sowie allen Vereinen und Gruppierungen beider Kommunen nur noch ein Zentralbad zur Verfügung, so gingen mit der Aufteilung der Wasserfläche und Wasserzeiten lange gewachsene Strukturen verloren und viele Angebote könnten in der jetzigen Form nicht mehr bereitgestellt werden.
Der exemplarische Belegungsplan (Musterbelegungsplan) des Zentralbades aus dem aktuellen „Modularen Strategiekonzept“ der Unternehmungsberatung Altenburg zeigt deutlich, daß eine Unterbringung der 11 Vereine aus beiden Gemeinden auf 8 Bahnen, à 25m nicht möglich ist.
Um die Worte von Hr. Altenburg aufzunehmen: „Das ist auskömmlich, da quietscht nichts“ sagen wir: „Es quietscht gewaltig“.
Jetzt schon sind unsere Bahnkapazitäten erschöpft. Ein Zentralbad hätte ein Ausschluss von aktiven Schwimmern zufolge.
Die Pläne eines Zentralbades orientieren sich nicht an die Bedürfnisse der Schwimmvereine.
Ein direkter Vergleich unserer 2 Bäder bzgl. des Vereinssports mit dem Ist-Zustand des Bades in Bönen ist nicht vergleichbar. Die Vereinsbelegung des Bönener Bades zeigt durchweg Reha Sport, Wassergymnastik für Senioren und Schwimmkurse für die Kleinsten. Dort ist eine Belegung eines Lehrschwimmbeckens mit großen Gruppen möglich und sinnvoll.
Es sollte hierbei auch noch erwähnt werden, dass die Wasserfreunde TuRa Bergkamen auch vielen Kindern mit Migrationshintergrund das Schwimmen näherbringen und damit auch einen kleinen Teil zur Integration beitragen. Da das Bergkamener Bad eine zentrale Lage hat, kann dies auch gut von sozialschwachen Familien erreicht werden. Durch den aktuellen Flüchtlingszustrom wird sich in naher bis mittlerer Zukunft die Bevölkerungsanzahl der Stadt Bergkamen zunehmen. Dies wurde nicht in dem „Modularen Strategiekonzept“ der Unternehmensgruppe Altenburg berücksichtigt.
Abschließend sollte auch noch berücksichtigt werden, daß sowohl die Wasserfreunde TuRa Bergkamen, als auch beide in Kamen ansässigen Schwimmvereine mehrmals an den Wochenenden Wettkämpfe durchführen, die schon eine lange Tradition haben.
All diese Gründe veranlassen die Wasserfreunde TuRa Bergkamen dazu, die Errichtung eines Zentralbades für beide Kommunen mit großer Skepsis zu betrachten. Erscheint der Bau eines Zentralbades aus betriebswirtschaftlichen Gründen verständlich, so sollten andere Lösungen, wie der Neubau eines Kombibades je Gemeinde auch in Betracht gezogen werden. Die Stadt Bergkamen hat sich bis jetzt gegenüber den jungen Familien familienfreundlich gezeigt. Ein eigenes Bad in unserer Stadt würde dies für unsere Stadt weiterhin unterstützen. Wir laden gerne die verantwortlichen Entscheidungsträger ein, sich persönlich ein Bild vor Ort zu machen.